Miriam Rupp [00:00:02]:
Miriam Rupp [00:00:02]:
Miriam Rupp [00:00:02]: Was ist die eine Sache, auf die Kinder und Teenager heutzutage nicht verzichten können? Die Antwort darauf hat mir Jens Wiesehöfer mitgebracht. Er ist Experte für Marktforschung bei der Kommunikationsagentur We Are Family,
Miriam Rupp [00:00:02]:
Miriam Rupp [00:00:14]:
Miriam Rupp [00:00:14]:
Miriam Rupp [00:00:14]: die wiederum genau auf diese Generation, die Generation Alpha, spezialisiert ist. Ich spreche mit ihm über die kreativen, kommunikativen und ethischen Herausforderungen und auch Möglichkeiten, die es gibt, wenn es darum geht, Kinder und Teenager heutzutage mit Brand Storytelling zu begeistern. Hallo Jens, schön, dass du dabei bist bei unserem Podcast Brand Storytelling. Heute zum Thema Generation Alpha, Kindermarketing und ihr habt eine spannende Studie mitgebracht. Hallo.
Miriam Rupp [00:00:14]:
Jens Wiesehöfer [00:00:41]:
Jens Wiesehöfer [00:00:41]:
Jens Wiesehöfer [00:00:41]: Hallo, ja schön, dass ich dabei sein darf, freut mich sehr. Genau, wir machen regelmäßig Studien und forschen in die Zielgruppe der Generation Alpha, aber auch Gen Z und Eltern rein und haben jetzt unlängst zum Jahresbeginn getriggert, auch durch die aktuelle Debatte rund um das Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel für Kinder. Eine Studie gemacht mit 1200 Kindern zwischen 7 und 14 und ihren Eltern und wollten herausfinden zum einen, wie stehen die eigentlich zum Thema gesunde Ernährung, wie definieren die das für sich, was wissen die eigentlich über die aktuelle Debatte. Also haben die davon schon mal gehört, dass da gerade über sie oder für sie irgendwie in der Politik und in den Lobbyverbänden diskutiert wird? Und genau, die haben wir vor zwei Wochen vorgestellt, zumindest in Auszügen. Also sehr viele Daten, die irgendwie in eine Stunde reinzuquetschen, das wäre ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Aber genau, das
Jens Wiesehöfer [00:00:41]:
Miriam Rupp [00:01:45]:
Miriam Rupp [00:01:45]:
Miriam Rupp [00:01:45]: haben wir gerade so auf dem Tisch liegen. Erstmal finde ich es super, wenn du nochmal vorstellst, wer ihr eigentlich seid. Ihr seid WeAreFamily.
Miriam Rupp [00:01:45]:
Jens Wiesehöfer [00:01:51]:
Jens Wiesehöfer [00:01:51]:
Jens Wiesehöfer [00:01:51]: Dann erzähle ich gerne ein bisschen was zu WeAreFamily. Wie du schon gesagt hast, wir sind eine Marketingagentur, die sich nicht auf ein Thema spezialisiert hat oder auf eine Branche spezialisiert hat, sondern auf eine Zielgruppe spezialisiert hat, die
Jens Wiesehöfer [00:01:51]:
Miriam Rupp [00:02:07]:
Miriam Rupp [00:02:07]:
Miriam Rupp [00:02:07]: insbesondere
Miriam Rupp [00:02:07]:
Jens Wiesehöfer [00:02:09]:
Jens Wiesehöfer [00:02:09]:
Jens Wiesehöfer [00:02:09]: Kinder, Jugendliche und ihre Eltern oder Wegbegleitenden für unterschiedliche Markenkunden, Unternehmen ansprechen, adressieren, mit ihnen in Verbindung treten. Und das machen wir am Standort Stuttgart. Da ist unsere Zentrale, aber auch mit Kolleginnen und Kollegen am Standort in München. Das sind so unsere beiden offiziellen Standorte in Deutschland. Ich selber arbeite nahezu full remote aus dem wunderschönen Bielefeld in Ostwestfalen. Das ist die WeAreFamily Deutschland. Da haben wir wirklich ein sehr breites Spektrum an Kunden. Das geht wirklich von der Krankenkasse über den Automobilhersteller bis zum Kinderbuchverlag. Von Food bis Fashion, sage ich mal, ist das ein sehr, sehr bunter Mix, aber eben immer mit dem Fokus auf die Zielgruppe. Und das unterscheidet uns sicherlich an vielen Stellen auch von anderen Agenturen, die entweder generalistischer unterwegs sind und denen, sag ich mal, die Zielgruppe egal ist oder eben von Spezialisten, die sich eher auf eine Branche fokussiert haben. Und im Bereich des Marketings haben wir wirklich so einen 360-Grad-Ansatz eben für die Zielgruppe. Und der geht von Strategiekonzeptionen über Kampagnenentwicklung, Kampagnenaussteuerung, Media, Social Media, Website, App bis hin zu live, wo wir relativ viel machen und was auch so ein bisschen in der DNA der Agentur steckt, die ganz, ganz, ganz ursprünglich vor vielen, vielen Jahren mal aus einer Live-Kommunikationsagentur hervorgegangen ist. Und da gibt es einige große namenhafte Toy-Hersteller, die wir aus Verschiedenheitsgründen jetzt nicht namentlich nennen dürfen, aber die sehr bekannt sind und ihren Hauptsitz in Dänemark haben, für die wir sehr viel im Live-Kommunikationsbereich machen. Aber auch hier tatsächlich Stiftungen, ADAC und so weiter. Also das ist die WeAreFamily, knapp 40 Mitarbeiter in Deutschland. Und das leitet so ein bisschen über zu deiner zweiten Frage, was mache ich eigentlich? Mein offizieller englischer Titel, Director Audience Insights, zeigt es auf, dass wir uns eben nicht zuletzt auch aufgrund unserer Spezialisierung intensiv mit der Zielgruppe auseinandersetzen und es da, sagen wir schon, fast eine Notwendigkeit auch für unsere Spezialisierung ist, mehr zu wissen über die Zielgruppe als andere. Und dieses Wissen sich auch fortlaufend immer neu anzueignen, zu vertiefen, zu schauen, was hat sich vielleicht verändert. Und das kann man nun machen, indem man mit offenem Auge durch die Welt geht, das kann man machen, indem man Studien von anderen sich anschaut. Da ist man aber immer abhängig von Einflüssen von außen oder von Ergebnissen von anderen oder auch von Fragestellungen, die andere irgendwie formuliert haben. Und da lag es relativ nahe zu sagen, Das müssen wir irgendwie auch ins Haus holen oder das müssen wir auch in die eigenen Hände legen und die Fragen, die wir haben, beantworten lassen, so wie wir sie vielleicht stellen, respektive was wir vielleicht auch wissen wollen. Erstmal aus einem ganz ureigenen Interesse heraus, einfach nah an der Zielgruppe dran zu sein oder an den Mitgliedern der Zielgruppen, muss man ja fast sagen. Und dann zum Zweiten, und dann ist es eher ein Business Case tatsächlich, gibt es zwar eine Menge Marktforschungsinstitute, die auch alle eine gute Arbeit machen und sehr professionell aufgestellt sind, aber es gibt keine oder nur eine überschaubare Anzahl von Marktforschungsinstituten, die sich der Zielgruppe widmen aus unterschiedlichen Gründen. Also zum einen ist es ungleich aufwendiger, Minderjährige zu befragen, weil ich eigentlich zunächst einmal immer erst das Einverständnis der Eltern einholen muss, was auch völlig richtig so ist. Aber die erst mal zu adressieren, wenn wir über Quantitative Marktforschung sprechen, ist viel aufwendiger als Menschen zu befragen, die volljährig sind und die für sich selber entscheiden können, ja, will ich an der Befragung teilnehmen oder eben nicht. Und deswegen scheuen das viele andere. Und zum Zweiten muss man auch so ein bisschen hin und wieder um die Ecke denken, wenn es darum geht, wie komme ich eigentlich zu einer Antwort? Weil wenn ich gerade mit jüngeren Kindern qualitativ oder aber auch quantitativ, was wir ja auch sehr häufig machen, mich auseinandersetze, dann muss ich ja erstmal abstrahieren, was ist das Kind überhaupt in der Lage zu interpretieren oder zu verstehen. Also ich kann keine komplexen Zusammenhänge in eine Frage reinpacken, Das kann ich bei Erwachsenen mitunter schon gar nicht, aber bei Kindern vielleicht erst recht nicht. Das heißt, ich muss eine einfache Sprache wenden. Ich muss vielleicht auch mal so hart an der Grenze der Beeinflussung erstmal so das Terrain bereiten, um zu einem Ergebnis zu kommen. Und ich muss auf der anderen Seite auch akzeptieren, dass ich vielleicht nur bis zu einer bestimmten Tiefe vordringen kann und muss mir dann überlegen, wie komme ich eigentlich, ohne jetzt das Kind zu befragen oder die Kinder zu befragen, noch tiefer rein, indem ich dann zum Beispiel Eltern hinzunehme und Ergänzungsfragen stelle oder sie gemeinsam befrage oder dann eben sekundäre Quellen, wissenschaftliche Studien, Langzeitstudien mir anschaue und ein Bild daraus forme. Und das machen wir, Stichwort Business Case, eben auch für Unternehmen, die ein großes Interesse natürlich daran haben, zu verstehen, wie ticken Familien, wie ticken Kinder.
Jens Wiesehöfer [00:02:09]:
Miriam Rupp [00:07:55]:
Miriam Rupp [00:07:55]:
Miriam Rupp [00:07:55]: Sehr spannend, vor allen Dingen, weil gefühlt gerade alle über die Gen Z sprechen und ihr mit der Generation Alpha, wie sie jetzt genannt wird, einfach
Miriam Rupp [00:07:55]:
Jens Wiesehöfer [00:08:04]:
Jens Wiesehöfer [00:08:04]:
Jens Wiesehöfer [00:08:04]: ja. Die stehen in den Startlöchern und die sind auch gar nicht mehr so klein. Also Gen Z, Gen Z ist natürlich auch ein großes Thema für uns und die Übergänge sind da ja auch fließend. Man kann ja nicht sagen, so jetzt bist du, keine Ahnung, 13 und hast heute Schluss, hast morgen bist du in einer anderen Schublade. Das funktioniert natürlich so nicht. Also so diese Kategorisierung in Gen Alpha, Gen Z, Millennials und so weiter und so fort, das ist am Ende ja auch erstmal eine Hilfskonstruktion, um irgendwo Bezuordnung vornehmen zu können. Aber vollkommen richtig, die Gen Alpha, die ist da und wie auch unsere und aktuelle andere Studien zeigen, sind die ja auch in Kaufentscheidungsprozesse involviert. Also wenn eine Familie, und das haben wir jetzt im Zuge unserer Befragung ja auch mal abgeklopft, also so zwei Drittel der Familien geben an, dass ihre Kinder beim großen Wocheneinkauf mit dabei sind. Und natürlich, jeder der Kinder hat, weiß das aus erster Hand, aber man kann das vielleicht auch abstrahieren, haben die einen Einfluss darauf, was nachher im Einkaufswagen landet. Also, und da rede ich jetzt nicht von der Pestapower und dem Quengelfaktor, sondern einfach von ganz natürlichen und menschlichen Vorlieben, und die Kinder natürlich auch haben. Das eine mögen die und das andere mögen die nicht und dementsprechend landet das eine im Warenkorb und das andere eben nicht. Und wenn die dann beim Einkauf dabei sind, ist der Einfluss da nicht unerheblich. Und das auszuklammern auch als Marketingverantwortliche wäre ja fast schon schon fast fahrlässig.
Jens Wiesehöfer [00:08:04]:
Miriam Rupp [00:09:46]:
Miriam Rupp [00:09:46]:
Miriam Rupp [00:09:46]: Das ist eine super, super Segway in unser Thema, was jetzt inhaltlich geht. Denn was im Einkaufskorb vielleicht nicht mehr so häufig landen soll, laut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, sind ungesunde Lebensmittel, für die weniger geworben werden soll. Das ist jetzt die Debatte, wo die Politik was dazu sagt, wie du schon sagst, die Marketingleute sagen was dazu, wie ob das gut ist oder nicht. Und natürlich die Lebensmittelindustrie und wer dazu wenig Stimme bekommt, sind eben die Kinder selbst, die ja quasi davor beschützt werden sollen. Und das war jetzt Thema eurer aktuellen Studie oder eines der Themen, richtig?
Miriam Rupp [00:09:46]:
Jens Wiesehöfer [00:10:26]:
Jens Wiesehöfer [00:10:26]:
Jens Wiesehöfer [00:10:26]: Genau, also zunächst einmal haben wir einfach festgestellt, dass die Zielgruppe, um die es geht in der Debatte einfach zumindest bis dato nicht wirklich vorkommt. Ja. Und erwachsene Menschen darüber entscheiden, vielleicht auch nicht zu Unrecht darüber entscheiden, was richtig ist. Ja. Aber aus dem Verständnis von Mündigkeit und Partizipation heraus sind wir der Auffassung, dass man zumindest die Stimme derer mal hören sollte, um die es geht. Das wäre in jedem anderen demokratischen Entscheidungsprozess ja auch etwas, was man erwarten würde. Und darum ging es uns, einfach mal so ein Stimmungsbild abzurufen. Also ich lehne mich nicht so weit aus dem Fenster, zu sagen, das ist jetzt eine allumfassende und alles erschöpfende Studie und wir haben jetzt auf alle Fragen eine Antwort. Es gibt Langzeitstudien, gerade in so eine medizinische Richtung, die sind da sicherlich sehr viel fundierter, wenn es darum geht, wie entwickelt sich, keine Ahnung, das Thema Adipositas, um da mal mit einem konkreten Beispiel einzusteigen, über die letzten Jahre. Da sagt dann zum Beispiel der Lobbyverband der Lebensmittelindustrie, na ja, also in Großbritannien, da gab es ja oder da gibt es ja schon lange ein Verbot für ungesunde Werbung, die Werbung für ungesunde Lebensmittel im Fernsehen. Und das hat ja nichts verändert. Also die Kinder sind weiterhin oder die Quote der adipösen Kinder ist weiter hoch. Was sie dabei ausblenden ist, dass es eine medizinische Erhebung gibt, die aufzeigt, dass in den letzten 15 Jahren sozusagen die Kurve rasant angestiegen ist, also der Anteil der artipösen Kinder immer weiter zugenommen hat. Und ab dem Zeitpunkt, wo Werbung für ungesunde Lebensmittel stark reglementiert wurde, diese Kurve abflacht. Also die ist immer noch auf einem viel zu hohen Niveau, aber sie steigt nicht mehr so rasant an wie vorher. Jetzt kann man sicherlich die Frage stellen, ob das zwingend auf das eine, nämlich auf den Verbot der Werbung, zurückzuführen ist. Würde ich auch sagen nein, das wäre zu leicht dahergeleitet. Aber das wird beispielsweise in der aktuellen Debatte ausgeblendet. Und das sind so Punkte, wo wir einfach versucht haben, ein bisschen reinzufühlen. Ich hatte das vorhin schon gesagt, wir haben die Kinder gefragt, ob sie von der Debatte überhaupt schon mal gehört haben. Und 50 Prozent der Kinder sagen, nee, habe ich noch nie von gehört, weiß ich gar nichts darüber. Mal abgesehen davon, dass aber auch irgendwie knapp 30 Prozent der Eltern das mal so latent irgendwo mitbekommen haben, weil sie irgendwie die Nachrichten geschaut haben oder das irgendwo in der Zeitung gelesen haben. Aber das ist nicht so richtig im Mindset irgendwie drin. Das wiederum erklärt sich aus anderen Faktoren. Dann wird darüber diskutiert, dass Fernsehwerbung verboten werden soll. Und wenn wir dann fragen, wo guckst du eigentlich dein Lieblingsprogramm, wo rezipierst du eigentlich Medien, dann geben die allermeisten an im Streaming. Ja. So. Jetzt ist das meines Wissens nach in den allermeisten Fällen ein Abo-Modell und nicht werbefinanziert im Sinne von da wird ständig irgendwie Lebensmittelwerbung eingeblendet. Also da gibt es so ein paar Punkte, wo ich sage, sowohl die eine Seite, Lebensmittelindustrie, Werbeindustrie, hat sicherlich berechtigte Gründe auch für Kritik an dieser Initiative. Aber auf der anderen Seite hat auch eine Bundesregierung, hat die Politik oder haben auch andere Lobbyverbände, Kinder-, Verband der Kinderärzte und ähnliches berechtigte Argumente, die sie vorbringen. Und da irgendwo einen Mittelweg zu finden, den haben wir jetzt noch nicht gefunden. Aber zumindest haben wir ein paar Indikatoren, wo man sagen kann, da müsste man vielleicht nochmal darüber diskutieren oder müsste man vielleicht mal darüber nachdenken. Ich habe gestern noch einen lustigen Instagram. Es gibt einen sehr empfehlenswerten Instagram Account, HandmundFuß. Wer Kinder hat, kennt diese Krankheit. Kinder in der Kita hat, weiß, wovon ich spreche. Das sind ziemlich coole Kinderärzte, die auch gar nicht wenig Follower auf Instagram haben. Und tatsächlich gestern, sehr passenderweise, einer der Kinderärzte dort hat mal was zum Thema Nutri-Score erzählt. Also dieser vermeintlichen Allzweckwaffe im Kontext von gesunder Ernährung. Und dann gucke ich da drauf und dann sehe ich auf der Ampel grün und A und denke mir, ja wunderbar, das kann ich kaufen. Ist aber völliger Quatsch. Also sagt erst mal nur etwas über das Produkt innerhalb der Kategorie aus. Also dann kriegt so ein Cerealienprodukt eines großen internationalen Lebensmittelkonzerns mit Schokopops ein Nutri-Score von A. Weil halt nur innerhalb der Kategorie Cerealien und vielleicht sogar auch innerhalb der Kategorie Cerealien für Kinder, das weiß ich gar nicht, verglichen wird. Und verglichen mit anderen haben sie weniger Zucker. Das sagt aber nichts darüber aus, dass es trotzdem eine Zuckerbombe ist. Im Vergleich zu anderen haben sie einen höheren Anteil von Vollkorn oder weniger Fett. Das sagt aber überhaupt nichts darüber aus, ob das jetzt ein gesundes Lebensmittel ist oder nicht. Olivenöl, von dem, glaube ich, allgemein Konsens irgendwie gesagt wird, das gehört durchaus zur gesunden Ernährung, irgendwie, hat nur Nutri-Score von C. Ja, also dann stehe ich also da und habe irgendwie Olivenöl, Nutri-Score C, und die Schokopops in der Hand. Genau, Nutri-Score A, wunderbar, nehme ich doch die Schokopops. Also, ne, Und wir haben auch gefragt, ob der LuchiScore bekannt ist und genutzt wird. Und hier stellen wir fest, dass Eltern den kennen, dass sie da mitunter schon auch drauf achten und das vergleichen auch, was ist bei dem einen und was ist bei dem anderen. Und damit tappen sie ja eigentlich schon in die Falle. Und das ist einfach eine sehr große Gemengelage, wo es aus vielerlei Richtung Handlungsbedarf aus unserer Sicht gibt. Also von Werbenden ebenso wie von der Industrie und der Politik.
Jens Wiesehöfer [00:10:26]:
Miriam Rupp [00:16:55]:
Miriam Rupp [00:16:55]:
Miriam Rupp [00:16:55]: Sehr spannend. Und ihr macht noch mehr Studien, die, ne, die du jetzt als Director, wie hast du das genannt? Client Insights? Audience Insights. Also wir werden es auf jeden Fall verlinken, dass man sich die Studie mal genauer anschauen kann, aber auch, wo man zukünftig bei euch vielleicht nochmal spannende Quellen findet. Weil am Ende geht es ja darum, eben wie du sagst, die Zielgruppe zu verstehen. Und deswegen spreche ich auch mit dir, weil ich unserem Publikum auch ein bisschen was davon vermitteln möchte. Also lass uns mal über die Generation Alpha sprechen, unabhängig auch oder gerne mit auch Ernährung. Aber was sind dann so deine Insights, was diese Generation, wenn man sie über einen Kamm scheren kann, was ja generell auch immer schwierig ist, aber was die Generation ausmacht. Was sind ihre Werte?
Miriam Rupp [00:16:55]:
Jens Wiesehöfer [00:17:42]:
Jens Wiesehöfer [00:17:42]:
Jens Wiesehöfer [00:17:42]: Also man muss da vielleicht ein bisschen unterscheiden zwischen kurzfristigen Trends und längerfristigen Entwicklungen. Und man bestimmt ja gerade auf der Ebene der Werte, der Moral und so weiter und so fort, psychologische, physiologische Motive, da finden ja Veränderungsprozesse jetzt nicht so wahnsinnig schnell statt. Und dass Kinder in einem bestimmten Alter mit unfassbar viel Fantasie ausgestattet aus dem Wohnzimmertisch eine Zwei-Zimmer-Raum-Wohnung in ihrer Fantasie machen können und da mit ihren Puppen spielen und es ihnen völlig egal ist, ob das Puppen oder Tiere oder Figuren aus unterschiedlichen Markenwelten sind. Die werden einfach munter miteinander kombiniert in der Zweiraumwohnung und am Wohnzimmertisch, über den Faktor, dass danach Kinder in einem bestimmten Alter total auf Sammelkarten und solche Mechaniken abfahren, weil sie sich in ihrer Entwicklung an einem Punkt befinden, wo sie kognitiv ihr Gehirn darauf programmieren, Zusammenhänge zu verstehen und Dinge zu ordnen. Also Sammelaktionen im Marketing funktionieren deshalb immer, wenn sie in eine bestimmte Alterskohorte adressiert werden, weil sie eine intrinsische Motivation bei Kindern adressieren. Die wollen die Welt verstehen, indem sie sie ordnen. Und wenn ich bei einer Sammelkarte, wenn mir eine fehlt, ja, dann ist diese Ordnung noch nicht hergestellt. Und innerhalb der einzelnen Sammelkarte gibt es dann noch Klassifizierungsmerkmale und gut schlecht, wertvoll nicht wertvoll, aber am Ende ist es immer das Prinzip von ordnen, sortieren. Und da kommt ein zweiter Faktor bei Sammelkarten hinzu, wenn ich an diesem Beispiel mal bleibe, sozusagen in Dialog mit anderen treten. So, Dann geht es um Kommunikation. Ich habe die Karte, welche hast du? Ja, dann geht es manchmal auch um Kompetition. Ich habe die besseren, Edge-Badge, oder ich habe mehr, ich habe weniger. Aber eben auch um das Verhandeln von, guck mal, wenn ich dir jetzt hier diese Karte gebe, was gibst du mir dafür? Also so Alltagspraktiken, die man als Erwachsener vielleicht als selbstverständlich erachtet, werden über das Prinzip der Sammelkarte gelernt. Das ist also sozusagen kein Trend, sondern das ist inhärent, das ist sozusagen in jedem Menschen angelegt. Jedes Kind hat das durchlebt. Wenn du in dich selber reinfühlst, bist du auch so eine Phase. Ich bin gerade dabei,
Jens Wiesehöfer [00:17:42]:
Miriam Rupp [00:20:29]:
Miriam Rupp [00:20:29]:
Miriam Rupp [00:20:29]: mich zu erinnern, was bei mir diese Ordnung herstellen sollte. Aber ja, so ein bisschen interessant, ja. Ja, dann war es vielleicht nicht die Sammelkarte, aber
Miriam Rupp [00:20:29]:
Jens Wiesehöfer [00:20:36]:
Jens Wiesehöfer [00:20:36]:
Jens Wiesehöfer [00:20:36]: es gibt so dieses Momentum von, ich muss das irgendwie sortieren. Manchmal erschließt sich auch einem Erwachsenen von außen betrachtet aus so einer Erwachsenenperspektive das Ordnungsprinzip nicht. Eine eigene Ordnung, Weltordnung. Aber es ist, genau, es ist eine eigene Weltordnung Und wenn sie nur im Kinderzimmer stattfindet, aber es geht um Ordnen und Sortieren und darüber verstehen, wie Dinge funktionieren und welchen Platz sie haben und wie das alles so miteinander zusammenhängt. Das erklärt vielleicht auch ein bisschen
Jens Wiesehöfer [00:20:36]:
Miriam Rupp [00:21:02]:
Miriam Rupp [00:21:02]:
Miriam Rupp [00:21:02]: diese Fußballklub-Besessenheit, dass die Kinder auf einmal alle Klubs auswendig kennen und wer wo spielt und wer welches Team besser ist und welcher Rang und so weiter.
Miriam Rupp [00:21:02]:
Jens Wiesehöfer [00:21:12]:
Jens Wiesehöfer [00:21:12]:
Jens Wiesehöfer [00:21:12]: Absolut, aber da geht es erst mal darum, tatsächlich das System zu begreifen. Deswegen Quartettsspiele und und und. Also das ist alles im Prinzip der gleiche Grundgedanke. Jetzt ist sozusagen etwas, das verändert sich jetzt nicht von heute auf morgen und das hat sich auch in den letzten 30 Jahren und wird sich mutmaßlich auch in den nächsten 30 Jahren nicht signifikant verändern. Was sich aber natürlich verändert, ist die Frequenz der Themen und die Themen als solche. Also dann ist es in dem einen Jahr Pokémon und im nächsten Jahr ist es Ninjago und wieder ein Jahr später ist die Europameisterschaft, da sind es irgendwelche Fußballsammelkarten. Also das Prinzip bleibt dasselbe, aber die Themen verändern sich. Und das wiederum, das ist ein ganz, ganz starker Faktor, dass also die Frequenz der Veränderung, was die Themen anbelangt, was die Trends anbelangt, gekoppelt mit einem schier unerschöpflichen Kosmos an medialen Zugängen, natürlich das sehr viel stärker triggert und manchmal sogar vielleicht zu viel. Dass ich dann plötzlich als Kind gar nicht mehr weiß, was sammle ich jetzt eigentlich? Weil ich könnte ja das und das und das und das und das. Und dann habe ich so ein, bei der Gen Z würde man FOMO darüber, würde man das als FOMO bezeichnen. Meine These ist, FOMO gibt es auch bei der Gen Alpha. Das wird vielleicht nicht so wahrgenommen, aber die stehen genauso vor diesem Problem, sich entscheiden zu müssen, weil einfach ganz viel auf sie einprasselt. Wer Kinder beobachtet, die zum ersten Mal mit der Fernbedienung selber in der Hand bei Netflix versuchen, ihre Serie, eine Entscheidung zu treffen, was sie jetzt gucken. Zwei Stunden lang werden nur Trailer geschaut.
Jens Wiesehöfer [00:21:12]:
Miriam Rupp [00:23:02]:
Miriam Rupp [00:23:02]:
Miriam Rupp [00:23:02]: Ich war bei meinem Sohn im Spielzeugladen, das hat eine Stunde mehr gedauert, bis er sich eine Sache ausgesucht hat.
Miriam Rupp [00:23:02]:
Jens Wiesehöfer [00:23:09]:
Jens Wiesehöfer [00:23:09]:
Jens Wiesehöfer [00:23:09]: Ja, genau. Und da als Marketing-Mensch, als Marketier Unternehmen zu beraten, auch so in dieser Dualität eine richtige Haltung zu haben und das auch mit einem Verantwortungsbewusstsein, Kommunikation zu machen oder Produkte zu entwickeln. So verstehen wir uns. Also wir haben klar die Aufgabe eines Kunden, einer Marke, eines Produktherstellers, im besten Sinne das irgendwie bekannt zu machen oder ins Mindset der Verbraucher, der Nutzer oder ähnliches zu bringen und gleichzeitig aber ihnen auch dabei zu beraten, das verantwortungsvoll zu tun, mit den richtigen Mitteln zu tun, nicht mitunter irgendwie den vermeintlich naheliegendsten Weg zu gehen, sondern vielleicht mal darüber nachzudenken, ob es nicht noch eine Alternative gibt. Ein Beispiel, was ich da immer bringe, ist ganz reflexartig, hatten das schon zwei, drei Mal, ich hatte das zwei, drei Mal in meiner Vergangenheit, da ging es dann irgendwie um Gewinnspiele und dann sollten Familien irgendwie als Beweis, dass sie irgendwas gemacht haben, sozusagen ein Foto machen und das auf Social Media hochladen, bei Instagram hochladen. Erstmal so weit, so gut kann man nachvollziehen. Das ist eine relativ simple Mechanik und dann wird irgendwie ein Hashtag gesetzt. Und ab dafür und dann kann man irgendwie sehen, wie viel haben da mitgemacht. Irgendwie kann gezählt werden, kann der Marketingverantwortliche sagen, jo, war erfolgreich, haben so und so viele Fotos hinterhochgeladen worden. So, bis dahin nachvollziehbare Story, könnte man denken, passt. So, aber wenn ich jetzt überlege, das Gewinnspiel findet im Sommer statt. Und ich fordere Familien auf, im Sommer, wenn es draußen warm ist, Kinder wenig anhaben, Fotos zu machen und weise sie beispielsweise nicht darauf hin, dass bitte schön nur das, was sie gebastelt haben, fotografiert werden soll und nicht das Kind noch mit dazu. Dann fotografiere ich also meine fünfjährige Tochter, weil ich ja daran teilnehmen will und weil wir auch Spaß dabei hatten, das zu machen, alles gut, aber plötzlich irgendwie sehr leicht bekleidet und lad das auf ein weltweit zugängliches Portal hoch. Ja, und dann sind wir an so einem Punkt, wo wir sagen, ey Leute, denkt mal drüber nach. Was machen wir hier eigentlich? Ja, ganz richtig. Also wir fordern irgendwie Menschen auf, sich zu entblößen, in Anführungszeichen, oder auch bestimmte Dinge zu zeigen oder zu veröffentlichen, was nicht okay ist. Ja. Und das ist unsere Aufgabe als Marketingagentur, Kunden dann da auch zu begleiten und zu sagen, hey, passt auf, da gibt es andere Wege, das zu tun, lass uns mal lieber in eine andere Richtung denken oder das so oder so vielleicht lösen. Meine Aufgabe als Audience Insight ist es sozusagen am Anfang auch von Konzeption und Strategie, ja Bedürfnisse nochmal zu identifizieren, spezifische Fragen zu klären, Handlungsempfehlungen abzugeben, die dann mit den Kollegen aus der Strategie weiterzuentwickeln und Konzepte zu überführen. Und so schließt sich dann der Kreis.
Jens Wiesehöfer [00:23:09]:
Miriam Rupp [00:26:21]:
Miriam Rupp [00:26:21]:
Miriam Rupp [00:26:21]: Ja, und dann ist natürlich die Frage, und der Grund, warum ich auch auf dich zugegangen bin oder auf euch als Agentur, wir kriegen ja auch ab und zu PR-Anfragen, wo es um Kinderthemen geht. Und wir sagen eigentlich schon, also mit PR, mit Presse, mit klassischen Medien, ich glaube nicht daran, dass wir die erreichen können und sagen das dann auch so geradeaus hinaus. Und deswegen ist natürlich die ganz spannende Frage, wie können Marken dann Kinder erreichen, gerade in diesem extrem gesättigten Medienumfeld?
Miriam Rupp [00:26:21]:
Jens Wiesehöfer [00:26:50]:
Jens Wiesehöfer [00:26:50]:
Jens Wiesehöfer [00:26:50]: Also so plantig das vielleicht anhört, aber das Thema der Influencer, auf Gen Alpha vielleicht übertragen oder auf jüngere Kinder, ist das Thema der Vorbilder. Und auch das ist etwas, was es lange schon gibt und auch zukünftig immer noch geben wird. Also Kinder suchen sich Orientierungspunkte, suchen nach Vorbildern, die sie gut finden, die in irgendeiner Form interessant sind, die irgendwas können. Also das ist sicherlich ein Hebel zu sagen, okay, was könnte ein Influencer sein, was könnte ein Testimonial sein, was könnte eine Persönlichkeit sein, die irgendwie im relevant set von Kindern unterwegs ist, die bestimmte weitere Kriterien mit sich bringt, sicherlich je jünger die Kinder, desto verantwortungsvoller muss man die auswählen. Aber das ist sicherlich ein Aspekt oder eine Möglichkeit, mit Kindern in einen Dialog zu treten oder Kinder zu erreichen, also zu schauen, wen finden die gut, Influencer, Testimonials mit an Bord zu nehmen und mit denen Kommunikationslösungen, Kampagnen, Inhalte zu entwickeln. Und das geht dann tatsächlich von reinen Kommunikations- oder Kampagnenansätzen über vielleicht sogar auch gemeinsame Produktentwicklungen, ne, Neudeutsch-Collabs, zu gucken, okay, was könnte da irgendwie Sinn machen. Gibt es ein paar wirklich gute Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit,
Jens Wiesehöfer [00:26:50]:
Miriam Rupp [00:28:25]:
Miriam Rupp [00:28:25]:
Miriam Rupp [00:28:25]: die mir da einfallen würden? Hast du da was, worüber du sprechen kannst, was ihr vielleicht auch mitgestaltet habt?
Miriam Rupp [00:28:25]:
Jens Wiesehöfer [00:28:30]:
Jens Wiesehöfer [00:28:30]:
Jens Wiesehöfer [00:28:30]: Also eine Sache, die mir ganz spontan einfällt, ist der Kinderschulranzen- und Rucksackhersteller. Also die Marken von Step und KUKAZU. Und KUKAZU, das sind Rucksäcke, sag ich mal, für den Übergang von 4. Klasse zur 5. Klasse. Also wenn ich keine Lust habe mehr auf meinen klassischen Schulranzen und das Alter kommen. Ja, ein bisschen was Cooleres brauche. Ja, genau, das muss ein bisschen fresher und lässiger daherkommen. Dann kommen die mit ihren Produkten irgendwie ins Spiel. Und da gab es vor anderthalb, zwei Jahren, es gab da immer so einen Katalog, der rausgegeben wurde an die Händler und der Händler hat das dann irgendwie an interessierte Kunden, die irgendwie in den Laden gestolpert sind, irgendwie rausgegeben. Aber ob es das nun gab oder nicht, das war mehr so ein Vehikel für den Handel, von dem keiner so richtig wusste, braucht man das oder braucht man das nicht. Was haben wir dort gemacht? Wir haben, und da sind wir schon in Richtung PR, Wir haben aus dem Katalog ein Magazin gemacht und haben quasi ein Kindermagazin mit dem Katalog kombiniert. Das hat in den 90er Jahren TITUS mit dem Magalog irgendwie mal für die eher älteren Jugendlichen schon sehr erfolgreich gemacht. Die sind dann irgendwann komplett ins Digitale abgewandert. Aber wenn wir über Kinder sprechen, braucht es hier und da eben auch noch physisches, weil Eltern, wie du ja schon gesagt hast, mitunter dann auch digitale Zugänge vielleicht noch limitieren und die autonome Nutzung entscheidend ist. Und deswegen funktioniert im Kinderbereich ja auch Print mitunter noch ganz gut. Aber so ein reiner Produktkatalog, der ist ja langweilig. Da sind nur Produkte drin und da stehen vielleicht Preise mit drin. Also haben wir das eine mit dem anderen kombiniert und haben das sogar eher anteilig in Richtung Magazin weiterentwickelt. Wir haben das Friends Mac daraus gemacht. Warum Friends Mac? Zweiter Punkt, auch bei KUKA.SU. Ein Ergebnis von vielen, vielen Studien, Kims Studie hat es glaube ich, oder auch eine Sino-Studie dazu, wurden Kinder befragt, auf was sie am wenigsten verzichten können. Und die Antwort war nicht der Gameboy oder das iPad oder das Smartphone, sondern ungestützt waren es Freunde, Freunde und Familie. So, also Freundschaft und Freunde zu haben ist ein unfassbar, also tatsächlich für Kinder total wichtig. So, daraus haben wir einen Markenclaim entwickelt. In Verbindung mit Tasche ist daraus Carry Friendship geworden. Und das Prinzip der Freundschaft ziehen wir jetzt konsequent oder zieht die Marke sehr konsequent, exekutiert das über alle Kanäle und wir haben eben ein Freundeheft daraus gemacht. Und was in diesem Magazin thematisiert wird, ist Freundschaft. Berühmte Freundschaften, Freundschaft zwischen Mensch und Tier, überraschende Freundschaften, was kann man machen, wenn man sich mit seinen Freunden trifft und einem langweilig ist, Party-Tipps und so weiter und so fort. Das hat alles überhaupt nichts mit Rucksäcken zu tun. Gar nichts. Null. Und das versucht auch gar nicht irgendwie von hinten durch die Brust ins Auge irgendwie da das Thema Rucksack reinzubringen, weil das identifizieren auch jüngere Kinder relativ schnell als Etikettenschwindel. Es gibt dann klar abgetrennt den Produktkatalogteil und natürlich taucht die und da auch mal ein Rucksack in einem Foto auf. Fair enough, ist auch irgendwie kein Verkaufsmagazin und ist auch gekennzeichnet irgendwie als Werbung, aber trotzdem ist die Response der Kids sensationell gut. Also wirklich tolle, auch unaufgeforderte Rückmeldung, dass sie das irgendwie toll fanden, dass sie es gerne gelesen haben, dass sie schon nachfragen, wann das nächste kommt, irgendwie, oder ob ein zweites kommt, das gibt es jetzt. So und dann, jetzt komme ich zum Eingang unseres Punktes, haben wir jetzt in diesem Jahr eine junge Influencerin, Ava, alles Ava, Ava geschrieben, A-V-A, dazu genommen, die voll in der Zielgruppe drin ist und ticken älter vielleicht, aber auch, also könnte meine ältere Schwester sein. Also wenn ich neun bin, die ist glaube ich 13 oder so, 12, 13. Hat aber schon eine riesen Fanbase auf Instagram und ein monstermäßigen YouTube-Channel und eine super Reichweite und macht das aber so mit ihrer zwölfjährigen Naivität, bewertet die da Online-Games und alles, was ihr irgendwie vor die Linse kommt. So, Und die haben wir involviert, die ist jetzt auf dem Cover mit drauf. Die hat einen Rucksack irgendwie gestaltet und designt und irgendwie aufgerufen dazu, hey, mach das doch auch. Hier gibt es irgendwie eine Designvorlage, könnt ihr euch runterladen. Haben wir eine Competition rausgemacht. Am Ende kann man quasi seinen Rucksack-Design gewinnen, irgendwie als Individualanfertigung. So, und das ist jetzt so der nächste Evolutionsschritt. Also zu gucken, wen finden die Kinder gut, das zu kombinieren mit klassischen Medien tatsächlich, Bis hin auch zu Event, also die Marke erlebbar zu machen, rauszugehen in Verbindung mit dem Handel. Das war aufgerufen zur Super Surprise, Prize ICE am Ende groß geschrieben. Also es geht um Eis und Schulen können sich bewerben oder Kids können sich für ihre Schule bewerben, um kurz vor den Sommerferien einen Eistruck auf den Schulhof zu bekommen. Ja, gesunde Ernährung ist ein kleines Start-up aus Süddeutschland, also lokal und irgendwie ohne Zucker und nur natürliche Zusatzstoffe und ist auch eher so ein Wassereis, sag ich mal. Also kann man super einen Haken dran machen. So, aber das ist dann jetzt Engagement, man kann die Marke erleben, die kommt sogar auf ein Schulhof, da ist ein bisschen Competition mit dabei, ist ein Influencer mit dabei und so wird da irgendwie ein Schuh draus. Ein Schuh draus, ja.
Jens Wiesehöfer [00:28:30]:
Miriam Rupp [00:34:30]:
Miriam Rupp [00:34:30]:
Miriam Rupp [00:34:30]: Ja, da haben wir dann doch, wir heißen ja Podcast Praxis Talk Brand Storytelling, und genau was du erzählt hast mit den Magazinen, da haben wir dann doch einige Ähnlichkeiten. Also, dass man halt tatsächlich erstmal schaut, was sind denn wirklich die Werte, die Bedürfnisse, die Insights am Ende, die auch so einen Aha-Moment irgendwie auch geben, auf die man sich dann als Marke wirklich committet. Ohne eben zu sagen, es geht um uns als Marke, sondern es geht um eure Bedürfnisse. Und wir wollen das in den Mittelpunkt stellen, statt dass es eben nur um uns geht. Sehr schöne Story auf jeden Fall. Da kommen wir auch eigentlich schon fast ein bisschen zum Abschluss. Ich glaube, wir haben einen sehr schönen Einblick bekommen, wie ihr an eurer Arbeit rangeht. Und ja, wie man trotz dieses, ich glaube für uns, jetzt kommen noch neue Generationen, für uns Millennials ist es tatsächlich schwieriger zu greifen, weil wir noch mit klassischen Medien aufgewachsen sind. Wir wissen schon aus der Beobachtung, dass das sich extrem verändert hat, wie Kinder Medien konsumieren, wie das teilweise von den Eltern reglementiert wird und wie sich dann aber auch wieder eine ganz neue Welt öffnet, wenn sie dann mit 13 oder sowas die Apps nutzen dürfen oder so. Aber trotzdem immer sehr spannend, wie ihr da rangeht und wie dann doch wieder altbewährte Sachen trotzdem auch weiter funktionieren, wenn im Kern die Story stimmt. Ja, also wenn du mich noch eine Ergänzung geben lässt, also was wir aus so einer
Miriam Rupp [00:34:30]:
Jens Wiesehöfer [00:35:53]:
Jens Wiesehöfer [00:35:53]:
Jens Wiesehöfer [00:35:53]: Perspektive der etwas älteren Generationen, also die Falle, die wir leicht hatten, ist, dass wir so ein Entweder-Oder-Muster aufmachen. Es gibt entweder das eine oder das andere. Jetzt haben wir gelernt, okay, das muss es irgendwie alles geben, ja, aber der Umgang der jüngeren Generation, Gen Z, und dann zukünftig der Gen Alpha noch viel mehr, der macht diese Unterscheidung nicht. Das ist ein nahtloser Übergang. Und da gehe ich von der Toni-Box über Streaming zum Magazin und wieder zurück. Also das lustige Taschenbuch liegt neben dem Bett, während ich quasi auf dem iPad irgendwie mir die Bauanleitung für mein Lego anschaue und Papa und Alexa frage, wie das Wetter wird. So, ne? Da springt gerade bei mir im Hintergrund die Alexa an. Also, Das ist, glaube ich, so ein bisschen der Punkt, wo man auch, ja, so ein bisschen unverblümt und auch mutig rangehen kann und auch Gattungen miteinander kombinieren kann. Es muss nicht alles digital sein, es muss für Kinder aber auch nicht irgendwie alles analog sein. Und die Vorzüge des Digitalen zu kombinieren mit den Vorzügen des Analogen oder der echten Begegnung im Live-Entertainment, ich glaube, da liegt so ein bisschen die Kunst, das zu orchestrieren und da eine konsistente Geschichte zu erzählen, die sich, egal über welchen Weg ich einspringe in die Geschichte, die sich mir erschließt, ja, und die sich aber über die anderen Touchpoints weitererzählt. Und das, ich glaube, da gibt es einfach so unfassbar viele Möglichkeiten. Und da finde ich es super spannend, was da nahezu jeden Tag irgendwie an neuen Möglichkeiten sich auftut und die wir auch als Agentur dann ganz häufig und ganz schnell ausprobieren. Und manchmal verwerfen wir die auch wieder, sagen, ja, wissen wir im Moment noch nix mit anzufangen.
Jens Wiesehöfer [00:35:53]:
Miriam Rupp [00:37:53]:
Miriam Rupp [00:37:53]:
Miriam Rupp [00:37:53]: Aber wer weiß, vielleicht kommt das in ein paar Monaten wieder. Mhm. Das ist auf jeden Fall für euch auch eine schöne Spielwiese, kann ich mir vorstellen, dass das ein sehr spannendes Feld ist. Du hattest vorhin gesagt, viele Sachen sind tatsächlich irgendwie aber trotzdem auch gleich geblieben. Kinder sind Kinder und wenn sie Sammelkarten sammeln, werden sie das wahrscheinlich auch noch in 20 Jahren, also die neue Generation tun oder Werte wie Freundschaft sind immer wichtig. Hast du vielleicht zum Abschluss trotzdem noch mal so eine Sache, wo du sagst, das macht die Generation Alpha besonders?
Miriam Rupp [00:37:53]:
Jens Wiesehöfer [00:38:23]:
Jens Wiesehöfer [00:38:23]:
Jens Wiesehöfer [00:38:23]: Also ich glaube, die Generation Alpha ist schneller mündig, als das vorhergehende Generationen noch waren. Und die danach folgende Generation wird es noch schneller sein. Körperliche Entwicklung kommt dem manchmal nicht hinterher, aber Informationen, mit denen sie konfrontiert werden, Medien, mit denen sie sich auseinandersetzen, führen zwangsläufig dazu, dass die einfach viel schneller bestimmte Zusammenhänge erkennen und verstehen. Und die Aufgabe von Älteren wird es sein, da sie, ja, zu guiden, Also ich will gar nicht sagen beschützen, sondern ihnen Freiräume zu lassen, sich damit auseinanderzusetzen und eigene Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig aber auch vor bestimmten Dingen irgendwie so ein bisschen zu beschützen, nicht über Verbote, sondern vielleicht über Dialog. Aber die Gen Alpha ist eine 100 Prozent digitale Generation, die man wird anders adressieren müssen. Und die Generation Alpha wird die Generation sein, die, sag ich mal, die Suppe auslöffeln muss, die vorhergehende Generation hineingebrockt haben. Und ich glaube, das ist der Generation noch nicht ganz so bewusst, Aber es wird der Generation Alpha sehr schnell bewusst werden. Und das, was daraus sich ergibt und was daraus folgt, das wird die Generation Alpha, glaube ich, deutlich unterscheiden von allen vorhergehenden Generationen in beide Richtungen, positiv wie negativ.
Jens Wiesehöfer [00:38:23]:
Miriam Rupp [00:40:03]:
Miriam Rupp [00:40:03]:
Miriam Rupp [00:40:03]: Ja, spannend. Das geht einem besonders nah, natürlich, wenn man selber Kinder hat, die zu dieser Generation gehören. Und irgendwie die ganze Zeit rattert es bei mir so mit. Und man denkt sich so, wie gehe ich damit um mit meinem Sohn, Der ist jetzt noch weit davon entfernt, aber der streamt natürlich auch schon auf Netflix seine Blippis und so. Und welche Werte wird er mir mitgeben oder ich ihm? Und wie wird das alles weitergehen mit Overload an Messages von Marken und so weiter. Aber ja. Man muss sich als Eltern da locker machen. Ja, ja. Also
Miriam Rupp [00:40:03]:
Jens Wiesehöfer [00:40:37]:
Jens Wiesehöfer [00:40:37]:
Jens Wiesehöfer [00:40:37]: man muss verstehen, dass Paw Patrol nicht das Ende der Welt ist und versuchen, sich reinzuversetzen in die eigenen Eltern, die möglicherweise dasselbe damals von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg gedacht haben. Wunderbar, Jens. Vielen, vielen Dank. Es war wirklich sehr interessant.
Jens Wiesehöfer [00:40:37]:
Miriam Rupp [00:40:55]:
Miriam Rupp [00:40:55]:
Miriam Rupp [00:40:55]: Danke für deine Insights und wir werden ganz viel verlinken, wo man noch mehr über euch erfahren kann, über eure Studien vor allen Dingen. Und ja, ich denke, sowohl als Eltern als auch als Marketeers ist es sehr spannend zu beobachten, was auch für spannende Kampagnen, kreative Kampagnen, spielerische Sachen auch immer wieder für diese Zielgruppe entwickelt werden. Und das macht er jeden Tag. Und Insofern, danke, dass du mitgemacht hast.