Miriam Rupp [00:00:02]:
Miriam Rupp [00:00:02]: Alle Jahre wieder macht unser Team beim Mashup einen umfangreichen Storytelling-Report und dieses Jahr haben wir uns die Karriereseiten der Baubranche genauer angeschaut. Gewonnen hat da das Unternehmen Strabag, die im Storytelling auch ganz viele neue Prozesse eingeführt haben. Und mehr darüber erzählt uns Melanie Merkle, die Head of Corporate Story Hub bei Strabag ist. Heute spreche ich mit Melanie Merkle. Melanie, du bist Head of Corporate Story Hub, worüber wir gleich nochmal genauer sprechen werden. Herzlich willkommen erst mal.
Miriam Rupp [00:00:02]:
Melanie Merkle [00:00:36]:
Melanie Merkle [00:00:36]: Danke für die Einladung. Hallo.
Melanie Merkle [00:00:36]:
Miriam Rupp [00:00:38]:
Miriam Rupp [00:00:38]: Und du bist da verantwortlich für unter anderem auch das Employer Branding oder die Geschichten drumherum bei Strabag. Und warum wir heute mit euch sprechen, hat damit zu tun, dass wir eine Analyse gemacht haben, wo wir uns mal die Karriereseiten von verschiedenen großen Playern aus der Baubranche angeschaut haben und sie nach dem Storytelling bewertet haben. Da haben wir uns dann so angeschaut, wie verständlich oder emotional ist die Sprache, wie sind die Bildwelten, wie werden Geschichten natürlich eingesetzt, gibt es irgendeine Claim, eine Vision, die auch ein bisschen Emotionen und Motivation bei Bewerbenden ausruft? Ja, solche Aspekte. Und da habt ihr den ersten Platz abgeschnitten. Und so viel erstmal Herzlichen Glückwunsch. Ich habe leider keine Trophäen, die ich dir virtuell übergeben kann. Und ich kann ja mal kurz vorlesen, was da unter anderem die Bewertung war. Besonders ansprechend konzipiert sind die diversen Karriere-Stories.
Miriam Rupp [00:00:38]:
Miriam Rupp [00:01:25]:
Miriam Rupp [00:01:25]: Von StraßenbauerInnen bis IT-TeamleiterInnen werden die verschiedensten Mitarbeitenden vorgestellt. Neben Interviews und ästhetischen Fotos können Interessierte die Teammitglieder auch anhand von inspirierenden Videos durch ihren Alltag begleiten. Diese vermitteln einen authentischen Einblick in die Arbeit bei Strabag und liefern damit eine gute Identifikationsmöglichkeit für potenzielle Neulinge. Das geht doch bestimmt runter wie Öl, oder?
Miriam Rupp [00:01:25]:
Melanie Merkle [00:01:45]:
Melanie Merkle [00:01:45]: Auf jeden Fall, ja. Kommen wir auch noch zu den Auszeichnungen. Hat uns wirklich sehr, sehr gefreut, als die Nachricht kam.
Melanie Merkle [00:01:45]:
Miriam Rupp [00:01:51]:
Miriam Rupp [00:01:51]: Schön. Dann haben wir das mal zu Anlass genommen, einfach auch ein bisschen mehr über euch zu erfahren, wie ihr daran geht, deine Rolle dann insbesondere als eben gesagte Head of Corporate Story Hub. In dem Sinne würde ich einfach mal dir die Bühne geben, dich mal kurz vorzustellen.
Miriam Rupp [00:01:51]:
Melanie Merkle [00:02:03]:
Melanie Merkle [00:02:03]: Gerne. Ich würde vielleicht kurz mit Strabag anfangen, weil ich jetzt auch nicht weiß, ob jeden Strabag was sagt, da es im Marketingkontext ja bisher noch nicht ganz so bekannt war. Das wollen wir jetzt ja aber natürlich gerne ändern. Strabag ist ein europäischer Bautechnologiekonzern für Baudienstleistungen und das Besondere ist, dass wir die gesamte Bauwertschöpfungskette abdecken können. Das heißt, wir können Bauwerke wirklich vom gesamten Lebenszyklus her denken, also von der Konzeption, Planung, dem Bau dann logischerweise auch, aber auch den Betrieb. Facility Management bieten wir an, aber natürlich dann, wenn Gebäude umgewidmet werden müssen, sind wir dabei oder auch den Rückbau können wir auch mit anbieten, was eben unser USP ist, dass wir das entsprechend anbieten können. Wir haben 700 Standorte. Dann gehe ich jetzt über zu meiner Vorstellung.
Melanie Merkle [00:02:03]:
Melanie Merkle [00:02:51]:
Melanie Merkle [00:02:51]: Melanie Merkle ist mein Name. Ich habe bei Strabag ursprünglich angefangen als Expertin für Innovationskommunikation. Ich war zu dem Zeitpunkt noch ein bisschen Einzelkämpferin, würde ich es jetzt mal nennen. Da bis zu meiner Einstellung das Thema Innovationskommunikation eher so nebenbei betrieben wurde. Aber das Thema an sich hat eben auch an Relevanz gewonnen und Strabag hat eben auch für sich erkannt, okay wir wollen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation einen höheren Stellenwert geben. Deswegen wurde zum einen dafür eine extra Organisationseinheit gegründet, in der ich dann tätig war, in der ich dann auch das Kommunikationsteam aufbauen durfte und die Innovationskommunikation dann eben recht schnell auch gewachsen ist. Und zum anderen haben wir unser Commitment abgegeben, dass wir bis 2040 klimaneutral werden wollen. Und dieser Botschaft gab es dann eben auch nach intern und extern zu kommunizieren und dafür durfte ich dann die Projektleitung übernehmen, woraus dann unser Work on Progress Projekt entstanden ist.
Melanie Merkle [00:02:51]:
Melanie Merkle [00:03:52]:
Melanie Merkle [00:03:52]: Was ist Work on Progress? Wir haben uns dazu entschieden, unseren langjährigen Claim Teams Work abzuschaffen, beziehungsweise eher weiterzuentwickeln, anstatt abzuschaffen, und daraus ist eben Strabag Work on Progress entstanden. Und Work on Progress ist eben eine Selbstverpflichtung, aber auch ein Anspruch, der uns jetzt tagtäglich auf allen Baustellen, Bannern, auf Physikenkarten, auf den Webseiten begleitet, den wir eben auch langfristig jetzt entsprechend mit Stories kommunizieren möchten. Und dafür haben wir dann auch die Konzernkommunikation neu aufgestellt und modernisiert. Da wurde dann der Corporate Story Hub geschaffen, den ich jetzt entsprechend leiten darf. Der Corporate Story Hub besteht aus drei Teams, einmal dem Content Team, dem Production Team und dem Channel Team. Und da bereiten wir jetzt tagtäglich spannende Geschichten gemeinsam auf.
Melanie Merkle [00:03:52]:
Miriam Rupp [00:04:38]:
Miriam Rupp [00:04:38]: Danke für den Überblick. Das hätte ich im Anschluss auch gefragt, nochmal Strabag vorzustellen. Da hast du ja schon vorweggenommen. Weil tatsächlich merken wir ja auch, dass es da ganz viele riesige Unternehmen gibt, mit denen man eben als Otto-Normalverbraucher ja auch nicht jeden Tag Bezugspunkte hat. Und selbst wir aus der Marketing-Ecke auch nicht immer Bezug zu haben. Insofern ist das auch eine ganz spannende Branche, wo sich gerade viel bewegt und wo natürlich extrem viele Herausforderungen bestehen, sowohl was Fachkräftemangel angeht als auch die gesamte Struktur in Deutschland in dieser Branche. Aber wir bleiben erst mal beim Storytelling. Im Hinblick auf deine Rolle im Storyhub, da auch Geschichten rauszukitzeln, einzusammeln, Wie geht ihr davor, für die interne Kommunikation, externe Kommunikation, die Geschichten auszuwählen und zu entscheiden, mit welchen Gesichtern ihr auch da zusammenarbeitet?
Miriam Rupp [00:04:38]:
Melanie Merkle [00:05:25]:
Melanie Merkle [00:05:25]: Bei uns in Bauprojekten ist es natürlich so, dass wir keine Produkte von der Stange haben, wo man für jedes Produkt quasi das gleiche Kommunikationskonzept anwenden kann, da ja doch jedes Bauprojekt seine eigenen Besonderheiten hat und Geschichten, die es zu erzählen gibt. Deswegen sind wir so vorgegangen, dass wir vor allem jetzt bei der Kampagne bzw. Im Rahmen von Work on Progress sagen, wir möchten die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovationen vor allem in den Fokus stellen. Und da gerade zum Anfang von der Kampagne sind wir natürlich aktiv auf die Suche gegangen nach Leuchtturmprojekten und auch die Personen hinter den Leuchtturmprojekten. Das sieht man jetzt auch auf unserer Work-on-Progress-Webseite, dass wir hier eine sehr, sehr bunte Vielfalt haben. Beispielsweise haben wir einen Bericht darüber, wie man 3D-Druck direkt vor Ort machen kann. Asphalt-Recycling ist ein spannendes Thema, über was wir berichten. Aber auch so exotischere Sachen wie beispielsweise ein Steinbruch, der mit Transportbändern betrieben wird.
Melanie Merkle [00:05:25]:
Melanie Merkle [00:06:24]:
Melanie Merkle [00:06:24]: Die Transportbänder versorgen sich dabei selber mit Strom, was wirklich ein spannendes Thema ist. Aber wir haben beispielsweise auch einen Ölhafen in Bremen, den wir gerade umbauen und sanieren, was dann ein Zentrum für Urban Mining werden soll. Also wirklich ein sehr, sehr breites Themenspektrum, was wir abdecken. Und die spannenden Projekte stellen wir dann eben intern wie extern in den Fokus. Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit ist natürlich nur möglich, dadurch, dass wir auch die Mitarbeitenden haben, die dafür brennen. Und jetzt hier auch noch mal ein Beispiel zu nennen, am Anfang von der Einführung von Work on Progress hatten wir auf Social Media immer gewisse Themenwochen, wo wir dann als erstes ein Sujet gepostet haben, z.B. Jetzt über Asphalt-Recycling, wo wir eine doch recht reißerische Frage gestellt haben, und zwar leere Flaschen recyceln wir, warum nicht auch unsere Straßen? Die haben wir an dem ersten Tag dann quasi in den Raum gestellt, haben am zweiten Tag dann angeschlossen mit einem Erklärpost und da eben dargestellt, okay, wie recycelt man denn überhaupt Asphalt und Beton? Was steckt da dahinter? Auch mit einer kurzen Erläuterung und weiteren Informationen gab es dann eben auch auf der Webseite zu Work on Progress und ab dem Abschluss von der Woche hat er eine Karriere-Story gemacht, wo wir eben näher beleuchtet haben, was denn der Beruf von einem Beton-Spezialisten ausmacht, dass der eben auch aus seinem Arbeitsalltag berichtet hat, im Rahmen von einem Video, wo man dann auch auf die Karriere-Seite weiter verwiesen würde, wenn man mehr Informationen dazu bekommen möchte, so eben zu zeigen, wie vielfältig auch die Themen sind, aber natürlich die Themen auch 360 Grad aufzubereiten und von allen Seiten zu beleuchten.
Melanie Merkle [00:06:24]:
Miriam Rupp [00:07:57]:
Miriam Rupp [00:07:57]: Dann nähern wir uns mal ein bisschen daran, wie ihr daran geht. Man sieht auf eurer Webseite Work in Progress und auf der Karriereseite, dass es da ja mal diese Kampagne gab. Das ist bestimmt auch noch nicht lange her, dass jetzt quasi ein neuer Claim, eine neue Strategie entstanden ist, wozu auch ganz viel Content auch aufwendig aufbereitet wurde. Da sind ganz viele Videos. Das ist ja auch immer vom Format her ein bisschen längerer Produktionszyklus. Verschiedenste Geschichten auch per Video aufbereitet. Und jetzt ist meine Frage, war dieser ganze Storytelling-Aufschlag eine einmalige Sache, die ihr für die Kampagne gemacht habt? Oder wie zieht sich das euch jetzt durch euren täglichen Arbeitsalltag, da immer wieder auch neue Formate oder Geschichten zu erzählen?
Miriam Rupp [00:07:57]:
Melanie Merkle [00:08:36]:
Melanie Merkle [00:08:36]: Also es gab jetzt prinzipiell natürlich den großen Kampagnenaufschlag letztes Jahr im Herbst 2022, wo wir zuerst den Image-Teil hatten, den ich gerade schon näher erläutert hatte, wo wir so circa ein Jahr Vorbereitungszeit hatten, da eben auch die Filme entsprechend zu drehen, die Texte aufzubereiten, überhaupt den Claim zu gestalten, das neue CI zu machen, also alles, was eben an einer Neupositionierung in der Marke mit dranhängt. Wir hatten jetzt Anfang diesen Jahres dann den Schwerpunkt auf Employer Branding gelegt, intern wie extern, wo wir so vorgegangen sind, dass wir gesagt haben, okay, wir haben jetzt unsere Projekte, natürlich schon auch ein bisschen die Mitarbeiter in den Fokus gestellt, aber jetzt geht es wirklich darum, was ist denn mein Teil, den ich zu Work on Progress beitragen kann? Und das sind dann im Intranet mit einem Aufruf gestartet und der Aufruf lautete und wie schwer bist du? Da eben erstmal so ein Hä, was wollen die denn jetzt von mir auszulösen quasi.
Melanie Merkle [00:08:36]:
Miriam Rupp [00:09:30]:
Miriam Rupp [00:09:30]: Hat es auch gerade bei mir. Ja, wie ist die Auflösung dazu?
Miriam Rupp [00:09:30]:
Melanie Merkle [00:09:34]:
Melanie Merkle [00:09:34]: Die Auflösung dazu war, dass wir auf der Suche waren nach Testimonials, die sich bereit erklärt haben, uns zu sagen, wie sie ihren CO2-Fußabdruck reduzieren in ihrer täglichen Arbeit. Uns hat sehr gefreut, dass wir über 100 Einsendungen hatten. Daraus haben wir dann eben 10 Testimonials ausgewählt, mit möglichst diversen Ansätzen, wie sie CO2 sparen. Da hatten wir dann beispielsweise den Ucke. Auf seinem Plakat dann am Ende stand, ich bin 12.000 kg schwer, Dadurch, dass er seinen Bagger, mit dem er täglich unterwegs ist, im Ecomodus fährt. Wir hatten aber auch den Michael, der über 10.000 Tonnen, wenn ich es richtig weiß, auf seiner Waage hatte, weil er hier in dem Konzerngebäude, wo ich jetzt stehe, das ist recht neu, unser Innovation Center, da bei der Planung konnten eben 10.000 Tonnen CO2 eingespart werden, so eben wirklich intern und extern zu zeigen, dass jeder aufgerufen ist, seinen Teil zu Work on Progress beizutragen, aber dass natürlich auch jeder sein Teil beitragen muss. Also so viel zu dem Kampagnen Part. Aber Work on Progress sagt natürlich auch aus, dass wir jeden Tag auch auf der Suche nach neuen Geschichten sind.
Melanie Merkle [00:09:34]:
Melanie Merkle [00:10:42]:
Melanie Merkle [00:10:42]: Also das ist unser täglich Brot, dass wir dann eben auch nach kleineren Geschichten immer suchen. Wir hatten jetzt beispielsweise diesen Monat ein Gewinnspiel auf Instagram, wo wir drei Modellautos verlost haben im Strabag-Design, wo wir über 1000 Zusendungen bekommen haben, was wir auch ehrlich gesagt gar nicht dachten, weil wir dachten, ach komm, ganz nette Story und dann ist es eben doch wesentlich besser angekommen, als wir dachten. Also es sind nicht immer die großen Projekte, die man darstellen muss, sondern es sind auch oftmals die Kleinigkeiten oder vielleicht auch nur eine schöne Aufnahme von einer großen Maschine kommt beispielsweise auch immer sehr, sehr gut an oder große Brücken. Also so die großen Bauprojekte kommen auch sehr, sehr gut an, gerade in der externen Kommunikation.
Melanie Merkle [00:10:42]:
Miriam Rupp [00:11:22]:
Miriam Rupp [00:11:22]: Wie sieht dann so dein Setup aus? Du bist ja Head of Corporate Story Hub. Da gehört ja sicherlich auch noch ein Team dazu. Wie geht ihr so an eure tägliche Arbeit dran? Ist es so, wie es auch schon in vielen Brand Newsrooms ist, dass ihr euch als Redaktion versteht und dann auch abteilungsübergreifender daran geht? Also kannst du uns ein bisschen mitnehmen, wie da deine Arbeitswoche so aussieht?
Miriam Rupp [00:11:22]:
Melanie Merkle [00:11:43]:
Melanie Merkle [00:11:43]: Sehr, sehr gerne. Also wie gesagt, Wir sind in drei Teams aufgeteilt, haben uns jetzt auch erst zum 1.1.2023 so aufgestellt, also wirklich die Konzernkommunikation quasi einmal auf links gedreht, und der Corporate Story Hub besteht dann, wie gesagt, aus den drei Teams. Einmal unser Content Team, wo wir verschiedene Themen-Experten haben, die sich dann eben auch fokussieren auf Nachhaltigkeits-Digitalisierungs- oder auch People-Themen, dass wir da eben auch bei uns im Team direkt die Fachexpertise entwickeln können, aber natürlich sind wir auch immer angewiesen auf den Input, den wir dann content-seitig aus dem Konzern bekommen, weil da ist natürlich schon ein gewisses Push-and-Pull-Prinzip, nenne ich es jetzt mal, dass wir zum einen aktiv auf die Suche gehen nach den Geschichten, aber zum anderen sich natürlich auch sehr, sehr viele bei uns melden mit hey, mein Projekt, wollt ihr darüber nicht mal berichten, etc. Dann haben wir ein Production-Team, wo wir verschiedene Grafik-Experten, aber auch Experten für Videos haben, die dann, wenn wir gemeinsam in der Redaktionssitzung entscheiden, hey, das Thema macht so viel her, Lass uns da doch mal ein Video drüber machen, dass die dann entsprechend ausrücken, nenne ich es jetzt mal. Und beispielsweise letzte Woche war die eine Kollegin mit dabei, als ein Kran aufgebaut wurde. Was sehr beeindruckend ist, das auch einfach mal abzufilmen und mitzunehmen. Und dann ging entsprechend Wind, dann war ich gar nicht sicher, ob man den Kran aufbauen kann oder nicht. Es ist jedes Drehprojekt ein Highlight, weil man ja auch draußen unterwegs ist, immer mal wieder unvorhergehende Sachen passieren können.
Melanie Merkle [00:11:43]:
Melanie Merkle [00:13:13]:
Melanie Merkle [00:13:13]: Das Channel-Team ist dann auch dafür zuständig, sich zu überlegen, was ist für meinen Channel denn der richtige Content? Was kommt bei meinem Channel gut an? Muss ich den Content, der jetzt für das Intranet beispielsweise aufbereitet wurde, wie kann ich den noch umschreiben, dass man es auch für Social Media verwenden kann? Was eignet sich sogar als Pressemitteilung? Da haben wir eben auch jedem unserer Kanäle einen Experten bzw. Eine Expertin zugeordnet.
Melanie Merkle [00:13:13]:
Miriam Rupp [00:13:36]:
Miriam Rupp [00:13:36]: Wunderbar. Und wie viele sind das dann insgesamt?
Miriam Rupp [00:13:36]:
Melanie Merkle [00:13:38]:
Melanie Merkle [00:13:38]: Insgesamt sind wir 22 gerade.
Melanie Merkle [00:13:38]:
Miriam Rupp [00:13:41]:
Miriam Rupp [00:13:41]: Schön. Also es hört sich auf jeden Fall irgendwie auch nach viel Spaß an, muss ich sagen. Sicherlich auch bei Wind und Wetter herausfordernd. Aber ich kann mir vorstellen, dass da auf jeden Fall, wie du das erzählst, eine wirklich ganz tolle Bilder auch entstehen und eben auch durch die Größe der Projekte und der Maschinen und allem, was da so passiert, wahrscheinlich auch sehr spektakuläre Sachen gefilmt und erzählt werden können. Neben den persönlichen Geschichten eben auch die Menschen, die dahinter arbeiten.
Miriam Rupp [00:13:41]:
Melanie Merkle [00:14:04]:
Melanie Merkle [00:14:04]: Ich glaube es macht auf jeden Fall die Vielfalt eben auch aus, über die wir berichten können, dass es uns allen so Spaß macht hier für Strabag zu arbeiten.
Melanie Merkle [00:14:04]:
Miriam Rupp [00:14:11]:
Miriam Rupp [00:14:11]: Ja, wie macht ihr das, wenn wir jetzt über das Employer-Branding nochmal sprechen? Du hattest hier und da schon mal anklingen lassen, auch euer Intranet und die interne Kommunikation gehört für euch ja genauso dazu. Das ist für uns auch ein spannender Punkt, wie man von der Außenkommunikation, wo wir jetzt festgestellt haben, dass ihr das ganz toll macht und dass man da durch die schönen Geschichten als Bewerbender auch ein gutes authentisches Bild bekommt, wie das bei euch läuft. Von der Recruiting-Journey her hat man da dann im besten Fall, bewirbt man sich und hat ein Vorstellungsgespräch und wird eingestellt und ongeboardet. Kannst du uns ein bisschen Einblicke geben, wie da eventuell auch diese Recruiting-Journey weitergeführt wird, dass da kein Bruch ist und wie ihr da sozusagen die Brücke vom externen und zum internen Employer-Branding schlagt.
Miriam Rupp [00:14:11]:
Melanie Merkle [00:14:50]:
Melanie Merkle [00:14:50]: Also ich würde sagen, eigentlich beginnt für mich die Candidate-Journey schon viel früher, also dass man überhaupt auf Strabag aufmerksam wird, weil das fand ich, seitdem ich bei Strabag arbeite, auch eine ganz spannende Entwicklung zu sehen, dass eben viele, denen ich erzählt habe, ich arbeite bei Strabag, Strabag eigentlich gar nicht kannten. Und wenn man sich dann beim nächsten Mal getroffen hat, war, was, ich sehe Strabag überall, eure Baustellen und eure Baustellenbanner, seitdem wir darüber gesprochen haben. Also da überhaupt erstmal die Aufmerksamkeit zu bekommen und in das Relevant Set quasi reinzukommen, gerade auch bei nicht ganz so bautypischen Berufen, also eher in den IT-Berufen beispielsweise. Das ist für uns natürlich auch eine große Herausforderung, wo wir eben darauf setzen, authentisch unsere Karriere-Stories zu erzählen, wo wir uns eben am Anfang nachschauen, okay, welche Stellenprofile sind denn gerade besonders viel ausgeschrieben, wo gibt es den Bedarf und dann entsprechend auf die P&C-Kollegin, also People & Culture Partners, vor Ort zugehen, dann eben entsprechende Testimonials zu finden, damit wir eben auch schon vor der Bewerbung überhaupt einen authentischen Einblick in unseren Arbeitsalltag gewinnen können. Wenn wir dann jetzt nochmal in die interne Kommunikation schauen, ist gerade unser spannendstes und größtes Projekt, dass wir ein neues Intranet einführen, was natürlich dann auch hoffentlich einen sehr, sehr positiven Effekt auf das Employer-Branding hat, da wir aktuell vor der Herausforderung stehen, dass wir unsere gewerblichen Mitarbeitenden, also die Personen, die direkt auf der Baustelle arbeiten, die erreichen wir aktuell digital gar nicht. Das heißt, wenn wir was mit denen kommunizieren wollen, ganz klassisch, müssen wir dann eine Beilage zum Lohnzettel schreiben oder irgendwie über Mund-zu-Mund-Propaganda oder ans schwarze Brett kommt man halt auch sehr schwierig, nur bei 12.000 Baustellen das zu koordinieren, dass da wirklich alles auf den Baustellen ankommt, die sich ja auch manche tagtäglich ändern, wo gerade gebaut wird, ist gar nicht so einfach. Deswegen ist es für uns jetzt ein sehr, sehr großer und wichtiger Schritt, dass wir gerade dabei sind, anzufangen, das neue Intranet auszurollen, wo wir uns kommunikativ natürlich auch sehr, sehr viel davon erhoffen, dass wir eben noch besser auch in den Dialog treten können, weg von reiner Information an alle.
Melanie Merkle [00:14:50]:
Miriam Rupp [00:16:55]:
Miriam Rupp [00:16:55]: Kannst du ein bisschen was darüber erzählen, was ihr da für Tools einsetzt? Also vielleicht auch nochmal für euer Redaktionssystem, wie eure Arbeitskultur auch mal remote miteinander arbeitet? Was hat sich da jetzt seit der Einführung dieses Kontertabs für euch bewährt?
Miriam Rupp [00:16:55]:
Melanie Merkle [00:17:06]:
Melanie Merkle [00:17:06]: Also wir sind sowieso von der Corporate Communication her aufgeteilt auf drei Standorte. Wir sind verteilt auf Wien, Köln und Stuttgart. Das heißt, wir haben von vornherein auch viel remote gearbeitet, beziehungsweise finden bei uns auch eigentlich alle Meetings, die wir übergreifend führen, per Teams statt, logischerweise. Wir haben aber nicht direkt mit einem Redaktionstool gestartet, da wir gesagt haben, okay, wenn wir unser Team jetzt neu aufstellen, müssen wir erstmal an anderer Stelle arbeiten, haben dann erstmal Rollendefinitionen gemacht, den Redaktionsprozess an sich uns überlegt, damit jeder weiß, okay, wer ist für was verantwortlich, wer schreibt für welchen Kanal, wer gibt die Inhalte dann auch frei. Ist natürlich bei uns auch immer ein sehr, sehr wichtiges Thema, dass wir eben uns da entsprechend die Zeit genommen haben, dann auch gut miteinander zusammenzuarbeiten können, weil ich bin der Überzeugung, dass es nicht nur, wenn man ein Tool hat, dann auch eben entsprechend gut zusammenarbeiten kann. Und zwar war natürlich klar, dass wir dann auch in weiterer Folge auf ein Redaktionstool umsteigen wollen. Deswegen sind wir Anfang des Jahres ganz hemmsärmelig, würde ich es jetzt mal nennen, mit Excel und Microsoft Planner gestartet, unsere Redaktionsplanung zu machen. Haben dann entsprechend unsere Rollen und Prozesse definiert, damit wir eben auch die Anforderungen an ein potenzielles Redaktionstool auch wirklich definieren können und wissen, was brauchen wir denn eigentlich.
Melanie Merkle [00:17:06]:
Melanie Merkle [00:18:24]:
Melanie Merkle [00:18:24]: Deswegen haben wir dann die letzten Monate verschiedene Redaktionstools auf Herz und Nieren geprüft und geschaut, welches passt denn zu uns. Haben uns jetzt für eins entschieden, aber wir sind gerade wirklich noch ganz am Anfang von der Rolloutphase. Deswegen ist es ein bisschen schwer, da schon konkret zu werden.
Melanie Merkle [00:18:24]:
Miriam Rupp [00:18:40]:
Miriam Rupp [00:18:40]: Alles gut, aber ich finde das trotzdem interessant und ich glaube, das ist auch nochmal eine Anregung für viele andere Unternehmen, wie ihr da rangeht. Weil ich kann mir vorstellen, dass da doch auch eine große Scheu ist, die Kommunikation so umzustellen, wie ihr es getan habt. Das ist ja auch gerade so ein Trend. Das ist ja auch genau das, was wir propagieren, vom Storytelling eben auch mehr redaktionell zu denken und zusammenzuarbeiten. Aber dass es eben auch gar nicht immer dann komplette durchdigitalisierte Prozesse braucht. Man kann eben auch gerne mal mit Excel anfangen. Wie ihr das macht, dass man sich darüber erst mal austauscht, wie denn so ein redaktioneller Prozess aussieht, ist vielleicht konkreter oder auch einfacher auszutarieren, als sich jetzt noch währenddessen oder davor noch in so ein Tool einsarbeiten, was ja häufig auch sehr komplex und anspruchsvoll ist, so von den digitalen Ansprüchen her.
Miriam Rupp [00:18:40]:
Miriam Rupp [00:19:26]:
Miriam Rupp [00:19:26]: Also ich finde es eigentlich ganz interessant. Und es geht ja auch, hat ja bei euch anscheinend auch gut funktioniert.
Miriam Rupp [00:19:26]:
Melanie Merkle [00:19:31]:
Melanie Merkle [00:19:31]: Ja, ja. Also wir merken schon auch, wir haben uns jetzt schon die Prozesse gut gedacht und vor Microsoft Planner haben die jetzt auch gut funktioniert, aber wie du schon sagst, so ein Redaktionstool ist ja viel, viel mächtiger, wo wir jetzt eben auch gerade dabei sind, nochmal an gewissen Abläufen zu schärfen. Manche Prozesse müssen eben dann doch nochmal umgestellt werden. Und in weiterer Folge ist dann eben auch der Plan, dass wir nicht nur den Corporate Story Hub anbinden, sondern dann eben auch die anderen Kommunikatorinnen, weil wir ja auch in den Ländern Personen haben, die für die Kommunikation zuständig sind. Und da kann man den Informationsfluss natürlich auch immer noch mal optimieren, wenn die dann auch auf unseren Redaktionsplan schauen können, wir auf ihrem Redaktionsplan schauen können und wir dann eben auch die Synergien besser nutzen können. Weil ein Thema, was in Polen gut ankommt, kann ja genauso gut auch spannend sein für Deutschland und dass man da dann entsprechend noch so eine Dienstschaft und das haben wir uns dann entsprechend für nächstes Jahr vorgenommen, da noch das ganze größer aufzuziehen.
Melanie Merkle [00:19:31]:
Miriam Rupp [00:20:26]:
Miriam Rupp [00:20:26]: Was mich noch interessieren würde, weil wir uns auch quasi regelmäßig mit der Frage beschäftigen oder unsere Kunden auch mit der Frage auf uns zu kommen, was so die Kanalstrategie ist. Wir haben LinkedIn und Instagram auch große Kanäle aufgebaut, die, soweit ich das einblicken kann, von außen auch sehr Employer-Branding-lastig sind. Da geht es auch viel die Mitarbeitenden und die Geschichten und die Sachen vor Ort. Was mich erst mal interessieren würde, ist, wie du so das Publikum einschätzen würdest auf den beiden Kanälen, weil ihr bespielt die ja auch unterschiedlich. Und zweite Frage, dann überlegt ihr auch, auf TikTok zu gehen, oder schiebt ihr das eher noch nach hinten? Ihr seid jetzt erstmal, soweit ich das einsehen konnte, nicht auf TikTok, Also kannst du uns da vielleicht nochmal zu den Channels ein paar Inspirationen geben?
Miriam Rupp [00:20:26]:
Melanie Merkle [00:21:07]:
Melanie Merkle [00:21:07]: Ja, gerne. Ich würde mal kurz mit LinkedIn starten, weil ich würde sagen, so LinkedIn ist ganz klassisch unser Facebook for Business. Das heißt, Wir haben da schon ein großes Fachpublikum und versuchen darüber dann vor allem auch unsere Young Professionals beziehungsweise unsere FachexpertInnen anzusprechen. Das heißt, wir veröffentlichen über LinkedIn vor allem strategische Einblicke, auch mal ein CEO-Update, Zahlen, Daten, Fakten, aber auch Partnerschaften kommen immer sehr, sehr gut an, wenn man darüber berichtet, wie man mit anderen zusammenarbeitet. Und da entsteht dann teilweise auch wirklich ein spannender Austausch über die Kommentare hinweg. Auf Instagram versuchen wir logischerweise eher visuell unterwegs zu sein und da auch einfach den Entertaining-Faktor, nenne ich es jetzt mal, mehr in den Fokus zu rücken. Das heißt, wir berichten da vor allem über spannende Bauprojekte, visuell schöne Fotos von Baustellen, aber auch von großen Maschinen kommen da gut an. Wir haben jetzt, wie gesagt, das erste Gewinnspiel gestartet, was bestimmt nicht das letzte sein wird und versuchen darüber eben eher auch in Richtung Azubis zu gehen.
Melanie Merkle [00:21:07]:
Melanie Merkle [00:22:08]:
Melanie Merkle [00:22:08]: Deswegen hatten wir jetzt beispielsweise den Monat auch eine große Azubi-Kampagne über Instagram gestartet, da eben dann auch entsprechend das jüngere Publikum anzusprechen. TikTok ist natürlich auch ein Thema, wo wir gerade drüber nachdenken, wie wir da entsprechend zukünftig auch am Start sein können. Aber da kann ich jetzt leider auch noch nicht zu viel verraten. Aber man kann gespannt sein, was wir auch planen.
Melanie Merkle [00:22:08]:
Miriam Rupp [00:22:31]:
Miriam Rupp [00:22:31]: Super, dann haben wir vielleicht nächstes Jahr nochmal was austauschen können. Natürlich ist das ja auch der Weg für viele Unternehmen, gerade wenn man jüngere Talente ansprechen möchte. Auf jeden Fall. Da geht eigentlich kein Weg mehr dran vorbei. Aber es gibt eben auch noch eine große Scheu, weil ich glaube, die Leute, die in der Kommunikation sitzen, selbst ich als Millennial, sind natürlich dann schon ein bisschen weiter weg von der Zielgruppe. Und ich glaube, da ist es eben, aber auch vom Storytelling her, wieder ganz spannend, die eigentliche Zielgruppe quasi das auch machen zu lassen. Und dann auch den Leuten das Handy in die Hand zu stecken und vielleicht auch diesen Kanal so zu begleiten oder zu unterhalten. Aber ja, gut, interessant nochmal.
Miriam Rupp [00:22:31]:
Miriam Rupp [00:23:09]:
Miriam Rupp [00:23:09]: Woran mich das immer erinnert, als wir angefangen haben, uns viel mit Brand Storytelling, Koryphäen sozusagen zu beschäftigen, Was da gute Beispielbrands sind, gab es immer General Electric, glaube ich, heißen die, aus den USA, die ja auch auf Instagram unglaublich erfolgreich mit eben diesen großen Maschinen und diesen extrem visuellen, diesen faszinierenden Maschinen sozusagen gepunktet haben, dass selbst Leute, die jetzt gar nicht in der Branche arbeiten, einfach aus dem ästhetischen Grund oder weil sie eben an dem Thema Technik generell interessiert waren, auch gefolgt haben. Da hat man sicherlich auch mal eine größere Zielgruppe, wo nicht jeder daran denkt, sich dann am Ende bei euch zu bewerben. Aber auch das spricht sich ja weiter. Also das ist ja schon auch ein sehr dankbares, schönes Feld. Vielleicht, langsam zu einer Abrundung des Themas zu kommen, machen wir kurz nochmal einen Reality-Check. Wir haben uns natürlich eure Karriere-Seite angeschaut, Aber jetzt im Vorfeld zu dem Gespräch habe ich auch nochmal auf Kununu geschaut, wie dann so der Abgleich ist zu dem Image und wie es quasi auch das zumindest nach außen getragene Feedback der Mitarbeitenden ist. Da gibt es natürlich bei jedem Unternehmen Kritiker und so. Ihr habt jetzt keine 5,0, wer hat das schon? Aber wenn wir das nicht ganz unkritisch betrachten, wie würdest du das einschätzen, kommt denn quasi auch diese Umstellung, gerade weil die ja auch neu ist bei euch, zu diesem StoryHub, eine andere Form von Kommunikation, nehme ich mal an auch intern, wie wird, werdet ihr als Employer Brand intern wahrgenommen und merkt ihr, dass sich da auch durch eure veränderte Kommunikation was in der Resonanz verändert?
Miriam Rupp [00:23:09]:
Melanie Merkle [00:24:37]:
Melanie Merkle [00:24:37]: Also erst mal aus meinen persönlichen Erfahrungen zu berichten, weil wir haben ja jetzt mit Gründung von Corporate StoryHub doch einige neue Mitarbeitende auch eingestellt, wo alle sich sehr, sehr positiv in den Bewerbungsgesprächen geäußert haben, dass sie es echt toll finden, wie wir unsere Kommunikation jetzt umgestellt haben und dass sie es sehr, sehr ansprechend fanden, wo ich schon davon überzeugt bin, dass der eine oder andere sich davor vielleicht nicht bei uns beworben hätte, ehrlicherweise. Wobei, da muss man schon auch dazu sagen, waren logischerweise Kommunikationsleute, von denen man auch erwarten kann, dass sie ihnen auch deutet, dass wir da eine gewisse Veränderung durchgemacht haben. Aber intern kam der Wechsel jetzt auch sehr, sehr gut an, kann ich sagen, aber vor allem auch, weil wir bei der Veränderung versucht haben, wirklich alle Mitarbeitende mitzunehmen von Anfang an. Dazu haben wir zum einen natürlich extern Großwerbung gemacht, beispielsweise ja auch einen Werbespot vor der Tagesschau geschaltet, was man auch nicht von Strabag erwarten würde, haben aber auch intern zur Einführung vom neuen Claim ein großes digitales Mitarbeitenden-Event gemacht, wo man jetzt vielleicht auch sagt, okay, ist doch gar nicht mehr so was Besonderes. Doch, für uns war es schon was Besonderes, weil für uns war es das erste Event in der Größenordnung. Und vor allem hatten wir da ja auch wieder das Problem, wie erreichen wir denn wirklich die Menschen auf der Baustelle, dass die auch die Chance haben, an dem Event teilzunehmen, wo wir dann extra eine App dafür programmiert haben, dann auch wie über den Lohnzettel gegangen sind. Und es dann schon richtig schön war, dass der, unser neuer CEO, dann entsprechend seine Botschaft mit Work on Progress wirklich an alle Mitarbeitenden gerichtet hat und sich von Anfang an alle mit einbezogen haben. Hatte, glaube ich, sehr, sehr einen positiven Effekt eben auf die Neupositionierung.
Melanie Merkle [00:24:37]:
Melanie Merkle [00:26:19]:
Melanie Merkle [00:26:19]: Und jetzt noch mal auf Kununu zurückzukommen, was ja auch noch Teil der Frage war, ich würde sagen, es wäre komisch, wenn wir keine Kritiker hätten. Weil ja, die Baubranche ist aktuell noch für 38 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Da brauchen wir nicht schönreden, aber wir sind eben so offen und sagen, okay, wir sind dafür verantwortlich, aber wir wollen auch daran arbeiten. Wir wissen an manchen Stellen noch nicht genau, wie, aber du kannst einen Teil dazu beitragen. Und den Teil, den du dazu beitragen kannst, da ist der Hebel ja recht groß, vor allem größer als in manchen anderen Branchen, wo man jetzt noch was bewegen kann. Deswegen bin ich da positiv, dass ich das auch noch auf Kununu entsprechend abzeichnen würde. Wobei ich bei Kununu auch gerne noch ergänzen würde, dass wir auf Kununu, ich glaube, etwas mehr als 2.200 Bewertungen haben. Und wer beispielsweise auf LinkedIn, ich weiß, man kann es nicht direkt vergleichen, aber so einen Ansatzpunkt sind es ja über 236.000, wo ich schon davon ausgehe, dass die 236.000 unsere Unternehmen gut finden, sonst würden sie ja da nicht folgen.
Melanie Merkle [00:26:19]:
Melanie Merkle [00:27:19]:
Melanie Merkle [00:27:19]: Aber so, dass man eben, glaube ich, eher dazu neigt, seine negativen Kommentare abzugeben, als wirklich auch das eigene Unternehmen, wo man arbeitet, zu loben. Und wir haben ja auch eine Weiterentwählungsrate von 82 Prozent, die, glaube ich, auch nicht ganz schlecht ist.
Melanie Merkle [00:27:19]:
Miriam Rupp [00:27:32]:
Miriam Rupp [00:27:32]: Schließen wir mal ab mit der Frage, Employer Branden macht man ja nicht zum Selbstzweck, das macht ihr ja vor allen Dingen fürs Recruiting und eure Mitarbeitenden zu halten. Und gerade beim Recruiting ist es ja jetzt nicht die originellste Frage der Welt, euch auf den Fachkräftemangel anzusprechen. Aber vielleicht hast du da noch Sachen, die euch da im Speziellen, innerhalb des Fachkräftemangels sozusagen, was für die Baubranche ganz Spezielles beschäftigt. Du hattest vorhin schon angesprochen, IT-Mitarbeitende zum Beispiel. Für die ist es vielleicht nicht immer der erste Gedanke, in die Baubranche zu gehen. Was sind da noch so die Herausforderungen, die ihr auch mit dem Employer Branding bekämpfen wollt sozusagen?
Miriam Rupp [00:27:32]:
Melanie Merkle [00:28:04]:
Melanie Merkle [00:28:04]: Ja, also man muss ganz klar sagen, ich habe neulich auch erst mit unserem Personalschef gesprochen, wo er berichtet hat, dass in den nächsten Jahren rund 40 Prozent unserer gewerblichen Mitarbeitenden in Ruhestand gehen. Also wirklich doch ein ganz schön beachtlicher Teil. Und gleichzeitig rückt dann eben eine Generation nach, die doch noch mal andere Ansprüche hat und auch ihre persönlichen Bedürfnisse viel mehr kommuniziert, als die Generation getan hat. Jetzt kurz vor der Rente steht, da müssen wir auf jeden Fall umdenken, eben auch junge Talente besser zu fördern, aber auch zu fordern und entsprechend dann auch in unseren Arbeitsalltag gut zu integrieren, dass sich Arbeit, also klassisch Work-Life-Balance, gut miteinander vereinbaren lässt, wo die Baubranche bestimmt an der einen oder anderen Stelle noch etwas Nachholbedarf hat. Auf der anderen Seite wird sich die Baubranche aber natürlich auch in den nächsten Jahren in Sachen Digitalisierung, wie beispielsweise durch Robotik, durch den Einsatz von Malerobotern, Bohrorobotern. Drohnen fliegen auch schon sehr, sehr viele auf unseren Baustellen. Durch die Gegend hört sich jetzt so unprofessionell an, machen natürlich schon wichtige Aufgaben oder auch 3D-Druck sind ja alles Sachen, die den klassischen Bauarbeiterberuf ja doch nochmal stark verändern werden und sich das Tätigkeitsfeld da auch einfach wandeln wird, wo wir auch schon sehr gespannt sind, was das dann alles noch in Zukunft mit sich bringen wird, wie sich da die Baubranche auch verändern wird und aber auch einfach muss, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Aber ich glaube, man wird immer Personen auf der Baustelle brauchen, die dann auch entsprechend die Roboter bedienen.
Melanie Merkle [00:28:04]:
Melanie Merkle [00:29:33]:
Melanie Merkle [00:29:33]: Deswegen wird Bauen auch einfach immer ein People-Business bleiben und wir genügend Möglichkeiten haben, spannende Geschichten über die Menschen vor Ort zu erzählen.
Melanie Merkle [00:29:33]:
Miriam Rupp [00:29:40]:
Miriam Rupp [00:29:40]: Aber eben auch ganz andere neue Berufsprofile, die auch erst im Entstehen sind, wo man jetzt noch gar nicht so ganz sicher weiß, wonach man da sucht oder wofür man sich ausbilden lassen soll, zum Beispiel. Das ist, glaube ich, auch jetzt gerade so ein Wendepunkt in der Gesellschaft allgemein. Wunderbar, Melanie, ich danke dir vielmals für die Einblendung. Ich glaube, wir konnten viele Inspirationen von euch mitziehen und ich hoffe, dass wir andere Unternehmen ermutigen können, ähnliche Wege zu gehen, auch wenn, wie du gesagt hast, einmal komplett auf links gedreht habt. Merkt man ja den Effekt, es funktioniert und da kommen schöne Geschichten dabei raus. Und in diesem Sinne vielen Dank nochmal. Vielleicht sprechen wir uns in ein, zwei Jahren nochmal, wenn wir uns wieder anschauen, wie die Karriereseiten sich in der Baubranche hoffentlich noch mehr verbessern und noch ansprechender, visueller und toller und inspirierender sind, wie ihr es schon macht. Und in dem Sinne nochmal herzlichen Glückwunsch an euch an Strabag und danke für die Einblicke.
Miriam Rupp [00:29:40]:
Melanie Merkle [00:30:28]:
Melanie Merkle [00:30:28]: Danke schön, danke für das spannende Gespräch und vor allem auch für die Einladung und in ein, zwei Jahren komme ich dann gerne nochmal wieder.
Melanie Merkle [00:30:28]:
Miriam Rupp [00:30:37]:
Miriam Rupp [00:30:37]: Hey, dir hat unsere aktuelle Podcast-Folge gefallen? Je nachdem, wo du sie gehört hast, lass uns doch ein Sternchen, ein Like, ein Kommentar oder eine Empfehlung da. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!